Wie Klimaschutz (nicht) funktioniert

„Klimaschutz mit System – Wie wir die Überhitzung der Erde noch stoppen können“ lautet der Titel des Buches, das Christian Kozina-Voit, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Nachhaltiges Wirtschaften und Gemeinderat der Grazer Grünen, kürzlich veröffentlichte. Darin fasst er seine Erkenntnisse aus über 20 Jahren in Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen.

„Es ist den meisten Menschen inzwischen klar, wozu wir die CO2-Emissionen und den Bodenverbrauch reduzieren sollten. Sie wissen auch, welche Maßnahmen es gibt, um genau das zu tun. Das Problem ist jedoch, dass wir nicht alle gleichzeitig umsetzen können – und das wir nicht gut darin sind, die effektivsten Maßnahmen herauszufiltern“, erklärt der Autor.

Das Buch adressiert daher die Frage des „Wie?“: Es zeigt, wie man durch systemisches Denken zu Klimaschutz-Maßnahmen kommt, die tatsächlich die gewünschten Veränderungen bewirken. Kozina-Voit unterscheidet dafür zwischen Präventions-, Suffizienz-, Substitutions-, Effizienz- und Kompensations-Maßnahmen: „Wenn man diese Kategorisierung anwendet, erkennt man relativ schnell, durch welche Maßnahmen man die größte Klimaschutz-Wirkung erzielen kann.“

Doch es geht ihm nicht nur um das Klima: „Klimaschutz-Maßnahmen wirken in der Regel auch auf andere natürliche Prozesse, aber auch auf Gesellschaft und Wirtschaft. Gleichzeitig stoßen sie auf unterschiedlich viel Akzeptanz bei Betroffenen und Entscheidungsträger:innen. All das gilt es bei der Suche nach den effektivsten Maßnahmen zu berücksichtigen“, so der Autor.

Was das für verschiedene Gruppen heißt, führt Kozina-Voit in weiterer Folge aus: Er beschränkt sich dabei nicht auf Wirtschaft, Politik und Einzelpersonen, sonst hinterfragt auch die Rollen von Interessensvertretungen, NGOs, Wissenschaft, Bildung, Medien, Kunst oder Kirche. Fazit: Alle sollten sich auf ihre ureigensten Aufgaben konzentrieren und Klimaschutz darin integrieren – anstatt groß zu reden oder mit erhobenem Zeigefinger zu moralisieren.

Im letzten Kapitel führt er seine Erkenntnisse zu einer Art Anleitung zusammen, die alle Organisationen am Weg zur Klimaneutralität anwenden können. „Das Buch ist ein guter Begleiter, wenn man Klimaschutz tatsächlich umsetzen will – ganz egal, in welchem Kontext und aus welcher Position heraus,“ erklärt Kozina-Voit. „Die Systemgesetze gelten überall. Nutzen wir sie, um die Überhitzung der Erde zu stoppen!“